22. Jun 2021
Afrika. Was für ein Kontinent! So vielfältig. So voller Möglichkeiten. So bereit für KNX! Laut der Weltbank ist Afrika mit der größten Freihandelszone der Welt und einem Markt mit 1,2 Milliarden Menschen in der Lage, einen „völlig neuen Entwicklungspfad einzuschlagen und das Potenzial seiner Ressourcen und Menschen zu nutzen".
Trotz der schweren wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise im Jahr 2020 erholt sich der Kontinent im Jahr 2021 wieder. Afrika ist voll von tatkräftigen Unternehmern und Technologie-Start-ups sowie nationalen Regierungen, die große Projekte unterstützen, und setzt auf Technologie für alle möglichen Anwendungen, einschließlich Gebäudeautomatisierung.
Das erste KNX-Mitglied in Afrika
ELEK-Egypt, ein ägyptischer Hersteller und eine Schulungsstätte, ist das erste KNX-Mitglied (d. h. Hersteller) in Afrika geworden und plant dieses Jahr, das erste KNX-Produkt „Made in Egypt" auf den Markt zu bringen - ein großer Schritt! Mit dem ersten KNX-Mitglied in Afrika ist KNX nun offiziell auf allen Kontinenten vertreten, was ebenfalls ein großer Erfolg ist!
Laut Nour Shebita, KNX-Ausbilder und Managing Director von ELEK-Egypt, ist Ägypten ein riesiger Markt mit über 100 Mio. Einwohnern und das Tor zur Verbreitung der KNX-Technologie auf dem gesamten afrikanischen Markt.
Der Markt für Gebäudeautomatisierung ist in Ägypten parallel zu den wirtschaftlichen Reformen, die in den letzten sechs Jahren im Land stattgefunden haben, gewachsen. Im gewerblichen Bereich ist der Einsatz von KNX weit verbreitet, darunter viele Megaprojekte wie die neue Hauptstadt und New Alamein City.
Shebita hebt hervor, dass der Bekanntheitsgrad von KNX unter Beratern, Installateuren und Eigentümern sehr hoch ist und KNX jetzt Teil der Spezifikationen von Beratern ist. Auch im Wohnbereich ist KNX als die zuverlässigste Plattform auf dem Markt für Heimautomatisierung bekannt. Er fährt fort: „Ich denke, die größten Herausforderungen liegen im Wohnbereich bei IoT und drahtlosen Technologien. Die Antwort von KNX darauf ist die Förderung von KNX-IoT und KNX-RF, wobei die Werte von KNX als weltweiter Standard für Heim- und Gebäudeautomatisierung seit mehr als 30 Jahren bewahrt werden."
Treibende Kräfte hinter der KNX Community in Ägypten
Laut Shebita wächst die KNX Community in Ägypten sehr schnell, was sich in der Tatsache widerspiegelt, dass sich die Zahl der KNX-Partner (zertifizierte KNX-Fachleute) in den letzten Jahren mehr als verdoppelt hat. Darüber hinaus haben viele KNX-Mitglieder jetzt Repräsentanten und Vertreter in Ägypten. Er fügt hinzu: „Die wichtigsten treibenden Kräfte im gewerblichen Bereich des ägyptischen Marktes sind die multinationalen Unternehmen wie Schneider und ABB sowie Berater und Planer. Auf dem Wohnungsmarkt sind es Architekten, Innenarchitekten und Immobilieneigentümer. Mit dem Wachstum der KNX Community in Ägypten und dem Start des KNX Userclub Egypt erwarten wir einen noch stärkeren Einfluss von KNX auf den ägyptischen Markt."
Und das ist noch nicht alles. „Dank der Bemühungen von KNX-Mitgliedern und Schulungsstätten, insbesondere durch das Sponsoring von Universitätsstudenten, die die Technologie in ihren Abschlussarbeiten einsetzen, erleben wir eine noch nie dagewesene Bekanntheit von KNX auf unserem Markt", sagt Shebita. „In der Tat startet unsere Schulungsstätte in diesem Jahr eine Welle von KNX-Schulungen, einschließlich des KNX-Aufbaukurses, der im Juli zum ersten Mal in Ägypten stattfinden wird. Wir planen auch die Einführung des KNX-Ausbilderkurses im nächsten Jahr."
KNX in ganz Afrika
ELEK-Egypt steht keineswegs allein da mit seinen Bemühungen, KNX in Afrika aufblühen zu lassen. Die KNX Association wurde zuerst in Südafrika aktiv, wo sie mit der südafrikanischen Landesgruppe eine Veranstaltung zu KNX Secure durchführte.
In Tunesien gibt es bereits einen Userclub, in der Elfenbeinküste, in Kamerun, Südafrika, Algerien und Marokko gibt es inzwischen Schulungsstätten, und die Zahl der zertifizierten KNX-Fachleute (Partner) auf dem ganzen Kontinent nimmt stetig zu.
Laut Abdelaziz Elmarchoum, Home Automation Engineer und KNX-Ausbilder, der die erste KNX-Schulungsstätte in Marokko mitbegründet hat, ist die Zahl der KNX-Partner allein in Marokko in weniger als fünf Jahren von 22 auf 83 gestiegen. Darüber hinaus hat Elmarchoum in Casablanca eine weitere Schulungsstätte mit dem Namen Megadomotic eingerichtet, in der er Auszubildende aus ganz Afrika begrüßt. Er erläutert: „Wir konnten bereits Kandidaten aus dem Senegal und der Elfenbeinküste ausbilden, und wir sind dabei, Partnerschaften mit anderen afrikanischen Ländern zur Förderung von KNX zu entwickeln."
Elmarchoum sagt, dass, während die Coronakrise den Baumarkt und damit den der Heimautomatisierung im Allgemeinen deutlich gebremst hat, KNX in Marokko allmählich in Schwung kommt. Er empfiehlt KNX nachdrücklich für alle neuen Bauprojekte und arbeitet im Wohnbereich an Villenprojekten, die vollständig mit KNX-Modulen ausgestattet sind. „Megadomotic wird von Elektrounternehmen als KNX-Experte konsultiert", fügt er hinzu. „So spielen wir die Rolle des Designbüros für KNX-Heimautomatisierung und Integrators von KNX-Systemen, von der Spezifikation über das Design, die Programmierung und die Installation bis hin zum After-Sales-Service und Support."
Fazit
Wenn die afrikanischen Länder Reformen umsetzen, die für eine zuverlässige Stromversorgung sorgen, Lücken in der digitalen Infrastruktur schließen und die digitale Wirtschaft inklusiver gestalten, wird dies laut Weltbank die Konnektivität verbessern, die Akzeptanz von Digitaltechnik fördern und mehr und bessere Arbeitsplätze für Männer und Frauen schaffen. Natürlich ist es schwierig, einen so großen und vielfältigen Kontinent pauschal zu verallgemeinern, aber wenn der Elan, der Optimismus und der Enthusiasmus für KNX, den unsere afrikanischen Kollegen bereits an den Tag gelegt haben, ein Anhaltspunkt sind, können wir nur erwarten, dass wir noch mehr spannende Entwicklungen in Bezug auf energieeffiziente, komfortable und gesunde Gebäude und Städte sehen werden.
Yasmin Hashmi ist Redakteurin des Magazins KNXtoday.