Top-Tipps: Schnittstellen mit externen Systemen und Auswahl der am besten geeigneten Produkte

Mark Warburton skizziert die verschiedenen Möglichkeiten, wie KNX Systeme mit Nicht-KNX Systemen kommunizieren können, und gibt einige Tipps zur Auswahl des besten Produkts für eine bestimmte Anwendung.

Als technischer Distributor werden wir regelmäßig gebeten, Steuerungslösungen zu entwickeln, um spezielle Kunden- oder Produktanforderungen zu erfüllen. Da KNX eine so leistungsfähige Plattform ist, gibt es normalerweise unzählige Möglichkeiten, ein bestimmtes Problem zu lösen.

Manchmal kann jedoch die Vielfalt der Möglichkeiten zum Problem werden. Wie findet man den besten Ansatz, wenn es so viele verschiedene Möglichkeiten gibt, ein Problem zu lösen?

Optionen für die Kopplung mit anderen Systemen

Eine häufige Frage, die uns gestellt wird, ist: „Wie können wir ein anderes System oder eine andere Lösung mit KNX verbinden, wie z.B. eine Alarmanlage oder ein Audio-Video-System?"

Option 1

Zunächst sollte überprüft werden, ob das betreffende System die direkte Kommunikation mit KNX unterstützt. Heutzutage geschieht das fast immer über IP. Hoffentlich hat das externe System native Unterstützung, sodass Sie nur eine IP-Schnittstelle (Tunneling-Verbindungen) oder einen IP-Router (Tunneling- und Multicast-Verbindungen). Einige Systeme müssen über eine eigene IP-Schnittstelle zum KNX-System laufen.

Option 2

Wenn IP nicht möglich ist, ist unser nächster Schritt zu prüfen, ob das andere System ein anderes offenes Protokoll unterstützt, wie z. B. BACnet oder Modbus. Sie können dann einen Protokollübersetzer verwenden, um die Befehle von einem System zum anderen zu dolmetschen.

Option 3

Alternativ kann es eine API für das System geben, die eine IP-, RS232- oder RS485-Verbindung verwendet. Dies erfordert ein Gateway-Gerät auf KNX, wo Sie benutzerdefinierte Befehle eingeben können, um die beiden Systeme miteinander zu verknüpfen.

Option 4

Wenn all dies nicht möglich ist, müssen wir eine festverdrahtete Verbindung wie 0-10V oder digitale Ein-/Ausgänge in Erwägung ziehen. Dies bietet eine einfachere Steuerung, ist aber oft mehr als ausreichend für die Anwendung. Nehmen Sie ein Alarmsystem. Durch die Verknüpfung mit KNX über einen 4-Kanal-Binäreingang erhalten Sie den Status von Unscharf, Scharf, Alarm und Feuer. Dadurch erhalten Sie alle Informationen, die Sie benötigen, um ein hohes Maß an Integration zwischen den Systemen zu bieten.

Wenn alles andere versagt

Wenn all diese Optionen erforscht wurden und es immer noch keine Möglichkeit gibt, eine Schnittstelle zu schaffen, dann ist es ziemlich klar, dass das andere System nicht den gleichen offenen Ansatz wie KNX hat. Dies ist einer der Gründe, warum wir raten, dass Integratoren frühzeitig in den Planungsprozess einbezogen werden. So wird sichergestellt, dass alle Systeme gut zusammenarbeiten können.

Unterscheidung zwischen Produkten

Wenn Produkte ähnliche Funktionen haben, werden wir oft gebeten, die Unterschiede aufzuschlüsseln.

Die erste Frage lautet in diesem Fall: „Was wollen Sie erreichen?" Es kann viele verschiedene Iterationen eines Produkts geben, die unterschiedliche Ergebnisse liefern. Wenn Sie mehr Informationen erhalten, ist es oft möglich, diese Optionen einzugrenzen und das einzige Produkt zu identifizieren, das funktioniert.

Ein gutes Beispiel dafür sind Netzteile. Sie erfüllen im Grunde alle die gleiche Aufgabe, aber es gibt zusätzliche Funktionen, die nur von bestimmten Produkten erfüllt werden können. Schauen Sie sich diesen Artikel von den Archiven für weitere Informationen zu diesem Thema an.

Fazit

KNX bietet eine so große Auswahl an Produkten und Lösungen, dass man leicht den Überblick über die Optionen verlieren kann oder sich auf den falschen Teil eines Problems konzentriert. Denken Sie daran, einen Schritt zurückzutreten und zu überlegen, warum und wie Sie etwas erreichen wollen. Dies wird Ihnen helfen, das Problem klarer zu sehen, die besten Produkte für die Aufgabe auszuwählen und sicherzustellen, dass sie auf die logischste Weise zusammenarbeiten.

Und wenn Sie einmal Hilfe brauchen, wenden Sie sich an einen der technischen KNX-Distributoren, der Sie beraten und unterstützen kann, damit Sie das bestmögliche Projekt liefern können.

Mark Warburton ist Direktor von Ivory Egg (UK) Ltd, einem Anbieter von führenden KNX-Produkten und Anbieter von KNX-Schulungskursen.

www.ivoryegg.co.uk