Wenn es um Energiemanagement und Nachhaltigkeit geht, stößt man auf viele Fachbegriffe. Dieses Glossar ist ein hilfreicher Leitfaden für wichtige Wörter und Begriffe im Zusammenhang mit Energiemanagement und Gebäudeautomatisierung. Es deckt eine Vielzahl von Technologien, Systemen und Vorgehensweisen ab und ist damit ein hervorragendes Hilfsmittel für alle, die mehr über die Funktionsweise moderner Energiesysteme erfahren möchten.
- Programmierschnittstelle (Application Programming Interface, API):
Eine Reihe von Anweisungen und Regeln, die dazu dienen, anderen Softwareprogrammen, Datenbanken oder Geräten die Kommunikation und den Datenaustausch mit ihr zu ermöglichen. Es handelt sich um die „Schnittstelle“, über die Anwendungen miteinander interagieren.
- Building Automation Control Systems (BACS):
Zentrale Einrichtung zur Überwachung und Steuerung der verschiedenen Systeme innerhalb eines Gebäudes, z. B. Beleuchtung, Heizung/Kühlung und andere Anwendungsbereiche. Gelegentlich dient es der Automatisierung bestimmter Funktionen, die festgelegten Regeln folgen, um das Energiemanagement zu optimieren.
- Kundenenergiemanager (Customer Energy Manager, CEM):
Das Herzstück eines Energiemanagementsystems, das kein passiver Bestandteil ist, sondern eine aktive Funktion erfüllt. Mit den entsprechenden Geräten, Anwendungsbereichen und der richtigen Konfiguration leistet der CEM einen zusätzlichen Beitrag zum Energiemanagement und zur weiteren Optimierung des Energieverbrauchs.
- Nachfrageorientierte Steuerung:
Ansatz zur dynamischen Steuerung der Energieausgabe basierend auf der jeweiligen Energienachfrage im Netz.
- Energiemanagement:
Aktiver Prozess der Planung, Überwachung und Optimierung von Energieerzeugung, -verbrauch, -verteilung und -speicherung innerhalb eines Hauses oder Gebäudes. Ziele sind Ressourcenschonung, Klimaschutz und Kosteneinsparung, während die Nutzer jederzeit auf die benötigte Energie zugreifen können.
- Energiemanagement-Gateway:
Gerät, das Kommunikationsfunktionen zwischen verschiedenen Gerätenetzwerken innerhalb eines Systems ausführt, um seine Interoperabilität zu verbessern.
- Elektrofahrzeug (Electric Vehicle, EV):
Elektrofahrzeuge ersetzen den Verbrennungsmotor, bei dem durch die Verbrennung von Kraftstoff Leistung erzeugt wird, durch einen Elektromotor, der mit Strom betrieben und in der Regel von Batterien gespeist wird. Sie sind umweltfreundlicher, da sie weniger Emissionen verursachen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern.
- Auslastungsbasierte Steuerung:
Die Auslastung ist der prozentuale Anteil der Nachfrage, der ohne Versorgungsrückstand erfüllt werden kann. Durch die Nutzung der Auslastung als Grundlage für die Bestimmung der Energieproduktion kann Energie eingespart und optimiert werden, ohne dass die Nachfrage unerfüllt bleibt.
- Mensch-Maschine-Schnittstelle:
Kombination aus Hardware und Software, die es einem menschlichen Bediener ermöglicht, die von einem Gerät oder einem Netzwerk aus Geräten oder Systemen ausgeführten Prozesse zu überwachen und zu steuern. Im Idealfall sind die zu steuernden Prozesse und die zugehörigen Werte der Prozess- und Ausgangsparameter übersichtlich dargestellt, und der Zugang zur Ausführung wichtiger und regelmäßiger Aufgaben wird vereinfacht.
- Betriebsartabhängige Steuerung:
Der Prozesszyklus einer Anlage besteht aus mehreren Phasen, darunter die Inbetriebsetzung, der Regelbetrieb, Übergänge, Wartungsarbeiten und andere ähnliche Phasen. Die betriebsartabhängige Steuerung liefert die Überwachungsfunktionen für jede dieser Phasen.
- Leistungshüllkurvenbasierte Steuerung:
Die Leistungshüllkurve ist das aggregierte Maß der Extremwerte der Ausgangsleistung über eine bestimmte Zeitspanne. Mit der leistungshüllkurvenbasierten Steuerung lassen sich für diese Leistungshüllkurven in bestimmten Zeitintervallen Grenzwerte festlegen.
- Leistungsprofilbasierte Steuerung:
Leistungsprofile sind Konfigurationen zur Einstellung der Energieverbrauchswerte von Geräten und Systemen, die dazu dienen, ein vorgegebenes Ziel zu erreichen. Leistungsprofile können beispielsweise „Maximale Leistung“, „Minimaler Energieverbrauch“ oder beliebige andere benutzerdefinierte Leistungsvorgaben sein.
- Smart Grid:
Ein elektrisches Netz – also ein Netzwerk aus Übertragungsleitungen, Umspannwerken und Transformatoren, das Strom von Erzeugungspunkten an Verbrauchspunkte liefert – das durch Zwei-Wege-Kommunikations-, Automatisierungs-, Steuerungs- und Überwachungssysteme „intelligenter“ gemacht wird, um Effizienz und Zuverlässigkeit zu gewährleisten.
- Tarifbasiertes Energiemanagement:
Optimierung der Energienutzung, bei der die auf den Energieverbrauch erhobenen Tarife oder Steuern als wesentlicher Entscheidungsfaktor berücksichtigt werden.
- Vehicle to grid (V2G):
Konzept oder System, das es einem Netzwerk von Elektrofahrzeugen ermöglicht, sich an ein Stromnetz anzuschließen, um als Leistungsquelle oder Energiespeicher zu dienen. Diese vernetzten Fahrzeugbatterien können je nach Schwankungen von Angebot und Nachfrage Strom in das Netz einspeisen oder überschüssigen Strom für die spätere Nutzung speichern.
- Elektrische Systemtechnik für Heim und Gebäude (ESHG):
Die DIN EN 50090 ist die vom CENELEC herausgegebene europäische Norm für die elektrische Open-Communications-Systemtechnik für Heim und Gebäude. Sie umfasst jegliche Kombination elektronischer Geräte, die über digitale Übertragungsnetze miteinander verknüpft sind, um die automatisierte, dezentrale und verteilte Prozesssteuerung für Haushalts-, Gewerbe- und Gebäudeanwendungen zu gewährleisten; z. B. zur Steuerung von Beleuchtung, Heizung, Essenszubereitung, Wäsche, Energiemanagement, Wasser, Feuermeldern, Jalousien, Sicherheit usw.