Im
Rahmen seiner Mitgliederversammlung im badischen Ihringen besuchte der
KNX-Userclub Deutschland auch die Firma Hager in ihren Standorten im
Elsass. So war zu erfahren, dass das international aktive Unternehmen
mit der Gebäudesystemtechnik auch in Frankreich auf einem guten Weg ist.
Warum
man nicht bei der Kernkompetenz bliebe? So die Frage eines EIB-Users
während einer Informations- und Diskussionsveranstaltung bei Hager in
Obernai, Frankreich. Wahrscheinlich dachten viele der rund 30
Userclub-Mitglieder so, als der Referent Udo Nikolaus im Werksforum das
Schalterprogramm Kallysta vorstellte; verbindet man das Saarländer
Unternehmen doch eher mit Verteilertechnik und Gebäudesystemtechnik.
Nikolaus Antwort machte deutlich, wie international Hager heute aufgestellt ist: Es gibt eben Länder, in denen die Elektrotechniker alle Produkte von einem Unternehmen für ihr Geschäft erwarten. Er sprach von GIS, der umfassenden Systemlösung für die Elektroinstallation und Kommunikationstechnik in Wohn- und Gewerbegebäuden - von Hager die man anstrebe.
Das Gespür für internationale Geschäfte entwickelten die Saarländer Unternehmensgründer schon früh durch ihre Nähe zu Frankreich und gründeten nach dem Beitritt des Saarlandes zur BRD ein erstes Werk in Obernai. Heute gehören zur "Hager Group" Produktionsstätten auch in Großbritannien, Italien, Polen, Spanien, Brasilien und China, in denen insgesamt rund 10 000 Personen beschäftig sind. Eine andere beeindruckende Zahl ist die rund eine Milliarde Euro Umsatz weltweit, wovon allerdings nur ein Bruchteil auf KNX Komponenten entfallen soll. Als Hauptmärkte für die Bustechnik wurden Deutschland, die Schweiz und Frankreich genannt. Auch da gibt es Unterschiede. Während in Deutschland und der Schweiz die Gebäudesystemtechnik über die ETS-Schulungen ihren Weg fand, musste - so war zu erfahren - den französischen Elektroinstallateuren die Gebäudesystemtechnik mit einem einfach zu installierenden System erstmal schmackhaft gemacht werden. Die Antwort dazu war das System "tebis". Inzwischen kann Hager die Franzosen für die "gegenwärtig höchste Umsatzsteigerung beim KNX" loben.
Es liegt auf der Hand, dass sich der EIB-Userclub Deutschland sich für neue Buskomponenten interessierte. Besonders die REG-Aktoren weckten Interesse. Zu deren neuartigen Eigenschaften gehören: die universelle Nutzung der Ausgänge für Beleuchtungs-, Jalousie- und Heizungssteuerung, die durchgehende Applikation, das breite Beschriftungsfeld und die praktische Verdrahtung mittels Quick-Connect-Technik. Natürlich kamen hierzu auch einige kritische Fragen: Z. B. zur Energieaufnahme der Dimmer, der problematischen Hitzeentwicklung mehrerer Geräte nebeneinander, einer sperrbaren Handbedienung usw. Aufhorchen ließ der neue Universaldimmer 1000 VA, bei dem sich über das eingebaute Display auf einfache Weise Lichtszenen vom Nutzer selbst einstellen lassen.
Die im Easy-Modus mit dem Verknüpfungsgerät TX100 programmierbare Alternative verteidigte Udo Nikolaus gegenüber der Kritik von einigen Systemintegratoren, es sei bei Wartungsarbeiten mit der ETS nicht lesbar, mit dem Hinweis auf den vereinfachten Einstieg in die Bustechnik: "Hier liegt die Chance für jeden, eine komfortable und zukunftsorientierte Lösung anzubieten, und schließlich wird damit der Markt auch für Sie vorbereitet."
Er machte die User darüber hinaus mit einer für 2007 vorgesehenen Innovationsinitiative mit weiteren Neuheiten neugierig. So will man auch ein speziell für den deutschen Markt entwickeltes eigenes Hager Schalterprogramm anbieten. Der Ausflug nach Frankreich führte auch ins Hager Werk nach Saverne, wo elektronische Bauteile u. a. KNX-Komponenten, auf eindrucksvolle Weise in Kleinserien gefertigt werden.
Die Reise ins landschaftlich und kulturell eindrucksvolle Elsass wäre keine "Runde Sache" gewesen ohne den Genuss berühmten Küche dort. So wird auch die Einkehr im Fachwerkstädtchen Obernai dazu beitragen, dass sich die Teilnehmer noch lange an die Gastlichkeit von Hager in Frankreich erinnern werden.
Ein Augenzwinkern hinsichtlich der Namensänderung von EIB auf KNX konnte sich der erste Vorsitzende des EIB-User-Clubs Deutschland (EIBUCD) Dirk Müller nicht verwehren. »Entgegen der Regel bringen wir diesmal zwei Gastgeschenke mit: für KNX den schön verpackten Abreißkalender ›Geheime Welten‹ und für EIB unverhüllt, klar und deutlich, einen Erinnerungskalender mit Bildern aus dem Clubleben«, richtete er seine Grußworte an das Team der KNX Association in Brüssel.
»Stralsund ist immer eine Reise wert«, so fasste es einer der User kurz und knapp zusammen. Er meinte damit nicht nur die Sehenswürdigkeiten und kulturellen Möglichkeiten der altehrwürdigen Hansestadt am Tor zur
Insel Rügen, die seit vier Jahren auf der Welterbeliste der UNESCO
steht. Gemeint war damit auch der höchst informative Workshop zur
ETS-3-Thematik vom 23. bis 25. Juni 2006. Nicht wenige der Teilnehmer
waren schon beim Sommertreffen 2003 in Stralsund dabeigewesen.
Entsprechend groß war die Vorfreude, denn schon damals hatte ein Workshop zur ETS 3 auf der Tagesordnung gestanden, mit exklusiven Informationen über das zu dieser Zeit noch in der Entwicklung befindliche, grundlegend neugestaltete Werkzeug für den EIB-Anwender.